Tram - Geschichte

Zeitleiste

Wie die Tram von Gendringen nach Isselburg-Anholt kam !

20.10.1856
wird die Eisenbahnlinie Amsterdam - Emmerich- Wesel - Oberhausen als Fernverbindung eröffnet.
17.12.1898
Pläne der Gelderschen Stoomtram - Maatschapy (GSM), ihr schon bereits vorhandenes Streckennetz von Gendringen (NL) bis zu der von der Deutschen Staatsbahn geplanten Station Isselburg-Anholt auszuweiten, werden den Deutschen Behörden, in diesem Fall der Bezirksregierung in Münster, vorgelegt.
21.01.1898
findet ein Treffen des Anholter Bürgermeisters Schlösser, des Stadtverordneten Cremer, des Kaufmanns Diesfeld, alles Anholter, mit Delegierten aus Gendringen statt.
30.01.1899
Der Kreis Borken erlaubt der GSM die unentgeltliche Nutzung der Chaussee Gendringen - Anholt - Isselburg für den Bau ihrer Bahn. Weitere Genehmigungen beziehen sich auf den Grunderwerb für den Kleinbahnbetrieb und werden erteilt. Der Fürst zu Anholt setzt, was die Streckenführung betrifft, noch kleine Änderungen durch.
28.03.1901
erfolgt die endgültige Erlaubnis, auf preußischem Gebiet für den zukünftigen Bahnbetrieb. Verantwortlicher Geschäftsführer für die Zweitniederlassung Anholt wird der Gastwirt Huyink. Anfang der zwanziger Jahre übernimmt der Gastwirt Karl Bennerscheid aus Isselburg-Anholt als Bevollmächtigter der GSM die Aufgabe von Huyink.
01.08.1901
Das Teilstück der Bahnlinie Empel - Isselburg - Anholt - Bocholt wird eröffnet und auch für den Personenverkehr freigegeben.
16.06.1902
Baubeginn der GSM auf preußischem Gebiet; Länge 6,02 km, Spurweite 750 mm.
30.04.1903
Fertigstellung und Inbetriebnahme des Kleinbahnverkehrs Gendringen - Anholt - Isselburg. Endstation ist der Bahnhof Isselburg -Anholt der damaligen Deutschen Staatsbahn. Ein großer Güterschuppen der GSM mit zwei hineingeführten Gleisen sichert das aufgegebene Stückgut und die Lokomotiven.
Der Güter- und Personenverkehr wird aufgenommen; die auf dem Reichsbahnhof Isselburg-Anholt ankommenden Kohlentransporte aus dem Ruhrgebiet werden hier in die kleineren Güterwagen der Tram umgeladen. Diese harte und mühselige Arbeit führte u.a. der in Isselburg wohnende Holländer B. Hüls durch.
Wie aus einem vorliegenden Fahrplan ersichtlich, fuhren bis zu sieben Zugpaare täglich. An der oberen Giebelseite des Güterschuppens stand in großer Schrift "Arnheim und zurück 2,50 Mark". Beliebt war die Bahn bei Ausflüglern, die von Empel oder Bocholt kommend, hier in die Tram umstiegen, um das Schloss Anholt und die Anholter Schweiz zu besuchen.
Ebenso waren Fahrten zum Gartenlokal "Huis de Wild " (Haltestation), gerade hinter der Grenze gelegen, sehr beliebt.
1914 - 1918
Der erste Weltkrieg trübte das bisher gute Verhältnis von Niederländern zu den Deutschen, doch die Bahn fuhr - mit Einschränkungen - weiter.
17.09.1923
Zugzusammenstoß nahe der Wirtschaft Elting (Pannebecker) Anholt; eine Person wird schwer verletzt und stirbt. Der von Gendringen kommende Personenzug stieß mit dem aus Isselburg kommenden Güterzug zusammen. Schuld war die Nichtbeachtung eines Kreuzungsvorganges des Betriebspersonals des Personenzuges aus Gendringen. In den dreißiger Jahren des vorherigen Jahrhunderts wird der Personenverkehr - mit Ausnahmen - auf den Busbetrieb umgestellt.
1939 - 1945
Der zweite Weltkrieg und damit auch die Besetzung Hollands durch deutsche Truppen führt wieder zu einem verstärkten Personenverkehr, der viele Niederländer zur Arbeit in die Isselburger Hütte brachte.
18.09.1944
Endgültige Einstellung des Kleinbahnverkehrs nach Isselburg durch Kriegseinwirkung. Der Güterschuppen in Isselburg wurde vollständig zerstört. 1950 im Herbst / Winter werden die Gleisanlagen abgebrochen.
04.10.1953
wird die Busverbindung Gendringen - Isselburg - Anholt eröffnet.
1956
Aus wirtschaftlichen Gründen wird die Buslinie Gendringen Isselburg - Anholt eingestellt.

Damit endet hier bei uns im Raum ein Kapital "Tramgeschichte".

Quellen:
Sammlung Werner Reckert jr.
Achiv Fritz Stege
Fritz Stege, Isselburg im März 2013







Gemeinschaftsprojekt:
Heimatkreis Isselburg,
Heimatverein Anholt,
Stichting Exploitatie Nederland Ijzermuseum Ulft,
Comitee Geldersche Tram
Openbaar Vervoer Museum, Doetinchem.